Regionalstelle Süd hilft bei Verschwörungsmythen
HEPPENHEIM. Die Corona-Pandemie ist nicht nur für das Gesundheitswesen eine Belastungsprobe. Das Virus verändert das gesellschaftliche Leben und wirkt sich auf das Immunsystem der Demokratie aus. Beratung und Prävention sind die Stärken der Mitarbeiter, die im Demokratiezentrum in Heppenheim möglichen Gefahren für die Gesellschaft entgegenwirken. Im Dezember bietet das Zentrum jeweils mittwochs von 17 bis 19 Uhr telefonisch Rat und Hilfe. Unter der Nummer 06252 930623 werden Anrufe entgegengenommen.
In einer Mitteilung wird erklärt, warum diese Form der Beratung in der vorweihnachtlichen Zeit angebracht erscheint.
„Viele Menschen fühlen sich überfordert, sind schockiert oder irritiert. Das ist der Nährboden von Verschwörungsmythen“, heißt es in der Erklärung des Demokratiezentrums. Die Einschränkungen und Auflagen würden gerade in der dunklen Jahreszeit als Belastung empfunden, weil Begegnungen kaum möglich sind und Traditionen nicht gepflegt werden können. Das erhöhe die Gefahr einer „Pandemie-Müdigkeit“. Wer als Reaktion darauf die Abstands- und Hygieneregeln ignoriert, trägt dazu bei, dass sich das Virus weiterverbreitet. In einem solchen Teufelskreis sind keine Lockerungen in Sicht.
Bekannt ist, dass Konflikte in der besinnlichen Zeit deutlicher hervortreten. Deshalb sehen die Mitarbeitenden im Demokratiezentrum sowohl die Demokratie, als auch den familiären Frieden in Gefahr; vor allem dann, wenn die Ansichten über Ursachen und Wirkungen der Pandemie aufeinanderprallen. Die Telefon-Hotline soll dem Schwarz-Weiß-Denken entgegenwirken und Versöhnung ermöglichen, wo Meinungsverschiedenheiten über Sinn- und Unsinn von Corona-Auflagen bestehen. Strategien im Umgang mit Querdenkern können helfen, mit Vernunft der Verschwörung zu begegnen.
Seit 2016 gibt es in Heppenheim die Regionalstelle Süd des Demokratiezentrums Hessen, die im Haus am Maiberg arbeitet, der Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz. Workshops, Weiterbildungen, Vortrags- oder Diskussionsveranstaltungen sowie die mobile Beratung sind die regulären Angebote der Regionalstelle. Die Telefon-Hotline ist die Reaktion auf die verstärkte Nachfrage nach Beratung im Zusammenhang mit Verschwörungserzählungen.
Die Beratung ist vertraulich und kostenfrei.